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Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Was fasziniert Sie daran?
Oh, diese Frage lässt sich schwer in Kürze beantworten. Ich hatte schon seit jeher eine rege Fantasie, habe aber lange gebraucht, um tatsächlich „die Angst vor dem leeren Blatt“ zu überwinden. Ich habe zuerst eine Kurzgeschichte verfasst. Als das gut geklappt hat, war der Damm gebrochen und ich hatte sehr schnell die Idee für meinen ersten Krimi m Kopf. Damals entstand der erste Band meiner Kommissar-Brander-Reihe „Irrwege“ und ich hatte das Glück, einen Verlag für meinen Roman begeistern zu können. Mittlerweile sind in der Reihe 11 Bände erschienen. Mit meinen Schottland-Krimis wage ich mich nun über die Grenzen hinaus.
Beim Schreiben liebe ich es, in neue Welten einzutauchen, mir spannende Themen zu suchen und zu diesen zu recherchieren und mit Experten zu sprechen. Ich mag es auch, mir Charaktere auszudenken, sie vor Herausforderungen zu stellen und die Leserinnen und Leser auf falsche Fährten zu locken. Faszinierend finde ich zudem die Eigendynamik eines Textes, die sich während des Schreibens ergibt – meine Figuren halten sich nicht immer an den Plot, den ich für sie vorgesehen habe. Doch am Ende fügt sich glücklicherweise dann doch alles zusammen.
Was hat Sie inspiriert, gerade Krimis zu schreiben, die im schottischen Hochland spielen?
Ich bin seit jeher ein großer Schottland-Fan und reise regelmäßig in das Land. Ich mag die raue Landschaft, das abwechslungsreiche Wetter, die Flora und Fauna und die Menschen, die dort leben. Als ich vor Jahren eine Tour entlang der Nord-Ostküste machte, bin ich dieser Region komplett verfallen und für mich stand fest: Hier möchte ich einen Krimi ansiedeln.
Der Nord-Osten ist touristisch nicht so stark erschlossen und frequentiert, wie beispielsweise die Westküste oder die Mitte Schottlands. Es gibt kaum größere Orte, meist nur kleine Ansiedlungen. Die Küstenlandschaft ist grandios: raue Steilküsten und dann plötzlich ein Sandstrand wie in der Karibik – allerdings ist das Wasser nicht ganz so warm. Auch die Einsamkeit in den nördlichen Highlands mit Bergen, Hügeln, Mooren, Wäldern und Seen ist für mich sehr inspirierend.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, „Whisky & Crime“ bei Ihren Lesungen zu verbinden?
Das ist meiner Krimiserie um den Kommissar Brander geschuldet. Mein Kommissar sollte eine Leidenschaft hegen und da ich Whisky schon immer ein spannendes Getränk fand, habe ich ihn damals kurzerhand zu einem Whisky-Fan gemacht. Als ich dann mal wieder als Gast bei einem Tasting war, kam mir die Idee, dass man eine Krimilesung wunderbar mit einem Whiskytasting verbinden kann. Ich habe mich intensiv in das Thema eingearbeitet. Sehr hilfreich war da unter anderem die Arbeit an meinem Reise-Handbuch „Whisky Trails Schwaben“, wo ich mit zahlreichen Whiskybrennern und Whiskyexperten in Süddeutschland gesprochen habe. Zudem geht für mich auch keine Schottland-Reise ohne den Besuch einer Destille. Whisky und Krimis haben für mich eine Gemeinsamkeit: Beides erschließt sich den Genießer:innen bzw. Leser:innen nicht auf dem ersten Blick und nicht auf der ersten Seite, sondern entfaltet sich nach und nach. Man muss sich auf das Getränk bzw. auf das Buch einlassen, um alle Facetten zu entdecken.
Was gefällt Ihnen an Live-Autorenlesungen in Verbindung mit Whisky besonders?
Die Veranstaltungen sind abwechslungsreich – nicht nur für die Gäste, auch für mich. Das Tasting im Rahmen der Lesung, lockert die Veranstaltung auf und bereichert sie. Die Gäste bekommen Einblicke in meine Arbeit als Autorin und natürlich in den Krimi. Dazu liefere ich aber auch Informationen zum Thema Whisky und mit dem Genuss des Getränks erhält die Veranstaltung nochmal eine andere Komponente. Gerade bei meinen Schottland-Krimis haben die Gäste so nicht nur die Möglichkeit, gedanklich in ein anderes Land einzutauchen, sondern können dieses quasi auch schmecken und spüren. Generell gefällt es mir, bei meinen Veranstaltungen – ob mit oder ohne Whisky – in direkten Kontakt zu meinen Leserinnen und Lesern zu kommen.
Was hat Sie dazu bewogen, bei der „Sommerbühne“ mitzumachen und worauf können sich die BesucherInnen von „Whisky & Crime“ besonders freuen?
Die Sommerbühne hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte 😉. Die Gäste erwartet ein genussvoller Abend, der sie voll und ganz in die schottischen Highlands entführen wird: Der Schwerpunkt liegt natürlich auf meinem Schottland-Krimi „Vermisst in den Highlands“. Allem voran werde ich kurzweilige, spannende Lesehäppchen aus dem Krimi präsentieren, dazu gibt es Einblicke in meine Recherchearbeit und wissenswertes zum Thema Whisky. Wer möchte, hat die Möglichkeit, im Rahmen der Lesung an dem Abend drei wunderbare Scotch Whiskys unter fachkundiger Anleitung zu probieren. Und als i-Tüpfelchen umrahmt die Ehingen-Donau-Pipeband musikalisch den Abend. Es wird ein Genussabend für alle Sinne – ein kleiner Urlaub vom Alltag.
Die Fragen stellte Gabi Pörner (Sommerbühne am Blautopf)
Sommerbühne am Blautopf
Donnerstag, 18. Juli 2024, 20 Uhr
Whisky & Crime – Lesung und WhiskyverkostungHier geht es direkt zum Ticketshop
12.07.2024 – ef
Es gibt keine Parkmöglichkeit direkt bei der Sommerbühne am Blautopf. Bitte nutzen Sie die nahe gelegenen Parkplätze im Dodelweg in Richtung Kloster/Freibad. Von dort gelangen Sie zu Fuß in den Klosterhof.