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Er ist 74 Jahre alt, verheiratet und hat drei Enkelkinder. Dr. Hellmuth Eisinger ist Allgemeinmediziner und hatte von 1983 bis 2015 eine eigene Praxis im Gesundheitszentrum in Blaubeuren. Ehrenamtlich engagiert er sich jetzt in der Medizinstudentenausbildung an der Uni Ulm, im Seniorensport des TSV-Blaubeuren, bei den Blautönen und im Technikteam der Sommerbühne am Blautopf. Aus seinem Urlaub in Frankreich hat er interessante Fotos mitgebracht. Grund genug, bei ihm nachzufragen.
Zuerst am Bodensee in Konstanz, jetzt in der Nähe von Carcassonne in Südfrankreich. Warum und wie bist Du auf die Idee gekommen, den „Blauen Stuhl“ mit in den Urlaub zu nehmen?
Die Idee des Teams für Öffentlichkeitsarbeit „Der Blaue Stuhl unterwegs“ stand im Raum und ebenso erste Gedanken für regionale Projekte. Da ich eh nach Konstanz fahren musste, dachte ich mir, warum probierst du es nicht dort. Da verbaust du niemandem was und wenn’s schief gegangen wäre, hätt’ es in Blaubeuren niemand gemerkt. Die Resonanz war überwältigend, das wollte ich auch im Urlaub erleben.
Wo hast Du den „Blauen Stuhl“ dort überall platziert?
In Konstanz am Hafen zu Füßen der Imperia, auf der Uferpromenade, vor dem Konzil, vor einem Friseursalon, beim Warten an der roten Ampel. In Frankreich dann zwischen Stühlen des Straßencafés, auf dem Flohmarkt, auf einer Fête de l’environnement, im Museum, am Hafen des Canal du Midi, im Touristenbüro, bei Straßenmusikern, also gerne dort wo was los war, aber auch einfach an schönen und beeindruckenden Orten wie dem Viaduc de Millau. Ich sprach Menschen an, ob sie sich vorstellen könnten, mein „Model“ zu sein, so beispielsweise einen Angler, eine verschleierte junge Frau, die sich dann eben eher von schräg hinten aufnehmen ließ, einen Marktbeschicker. Oder ich ließ den Stuhl einfach irgendwo stehen und beobachtete das Geschehen, um dann aus der Situation heraus was zu machen.
Welche Reaktionen gab es und welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Die Offenheit, die Freundlichkeit und das Interesse der Menschen waren überwältigend. Gespräche über Ehrenamtliche (bénévoles), Umweltthemen, Umgang mit dem Internet, das Leben auf dem Land, Ziele des Künstlers – das Spektrum war riesig
Gab es besondere Erlebnisse?
Mit Freude ließen sich die „Models“ die Fotos mit der „Chaise bleue en vacances en France“ per airdrop zuschicken. Und bei all den guten Wünschen für unser „Festival au bord du Blautopf“ kann mit unserer Sommerbühne eigentlich nichts schief gehen.
Gibt es in den nächsten Wochen noch weitere Aktionen mit dem „Blauen Stuhl“?
Vermutlich zusammen mit dem Team für ÖA
Warum engagierst Du Dich bei der Sommerbühne am Blautopf?
Ganz einfach: aus Dankbarkeit dieser Gesellschaft gegenüber, die mir, bei aller Kritik, eine hervorragende Ausbildung ermöglichte, ein erfülltes Berufsleben, eine sichere Existenz, meinen Kindern und Enkeln irre Perspektiven eröffnet, mir einen traumhaften Ruhestand bietet, dieser Gesellschaft möchte ich was zurückgeben. Und warum die gerade bei der Sommerbühne: da kommen Neigungen, Talente, Freundschaften, kulturelles Interesse und vieles mehr ins Spiel oder ganz simpel: es passt, ich fühle mich wohl im Team.
Auf welche Veranstaltung freust Du Dich besonders?
Auf die erste Veranstaltung: endlich geht es los, die Spannung legt sich und wir wollen sogar ein neues Format ausprobieren
Was ich sonst noch sagen wollte …
Lasst euch überraschen, welche Wirkung ein simpler Gegenstand wie beispielweise ein Stuhl haben kann, wagt was, traut euch, kommt ins Gespräch.
Die Fragen stellte Eberhard Fuhr
Fotos: Dr. Hellmuth Eisinger
01.07.2025
Es gibt keine Parkmöglichkeit direkt bei der Sommerbühne am Blautopf.
Bitte nutzen Sie die nahe gelegenen Parkplätze im Dodelweg in Richtung Kloster/Freibad. Von dort gelangen Sie zu Fuß in den Klosterhof.
Ab 18:00 Uhr ist das Parken in Blaubeuren kostenlos.