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Sommerbühne am Blautopf zieht überwiegend positive Bilanz für die Spielzeit 2023
Wie bereits bekannt konnte die 18. Spielzeit der Sommerbühne am Blautopf aufgrund der Baumaßnahmen am Blautopf nicht am gewohnten Spielort stattfinden. Mit dem Klosterkirchensaal in Blaubeuren haben sich die Verantwortlichen des Kulturfestivals für ein wetterunabhängiges Ausweichquartier entschieden. Im Vorfeld wurde das ehrenamtliche Organisationsteam von verschiedenen Seiten jedoch darauf hingewiesen, dass die Akustik in dem ehemaligen Kirchenraum schwierig sei. Nach 16 Veranstaltungen an vier Wochenenden hat sich am Ende der diesjährigen Spielzeit aber gezeigt, dass der Klosterkirchensaal ein wandelbarer Veranstaltungsort ist und dort sehr gute Klangerlebnisse möglich sind.
Das Programmteam der Sommerbühne hatte in diesem Jahr vor allem kleinere Ensembles und Solokünstler eingeladen, aber auch Konzerte mit dem großen Orchester der Stadtkapelle Blaubeuren und der lokalen Popformation Harmony & Sound boten ein überraschend gutes Klangerlebnis. Möglich wurde dieses durch eine gut abgestimmte professionelle Tontechnik, sowie den extra dafür verlegten Teppichboden und schallabsorbierenden Vorhängen auf der Bühne und im Saal. „Der Klosterkirchensaal hat sich nicht als Notlösung, sondern als echte Alternative zum Blautopfareal herausgestellt und die Feuertaufe bestanden,“ stellt Peter Imhof, der Sprecher der Sommerbühne, fest. Er verweist auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem Seminar Blaubeuren als Gastgeber, die verlässliche Unterstützung durch die Stadt Blaubeuren und die treuen Sponsoren, die Resonanz des Publikums, sowie auf das überwiegend sehr positive Echo der Bewohnerinnen und Bewohner des Klosterhofs. Auch die Künstlerinnen und Künstler zeigten sich begeistert von der außergewöhnlichen Akustik und Atmosphäre.
So viel Abwechslung wie noch nie
Wer bisher den Eindruck hatte, dass auf der Sommerbühne nur Jazz gespielt wird, hat wahrscheinlich überrascht festgestellt, dass das Programm in diesem Jahr so abwechslungsreich wie noch in keiner anderen Spielzeit war. Die immer noch herausragende Sängerin Pe Werner präsentierte zusammen mit dem Pianisten Peter Grabinger gefühlvoll ihre Hits und stimmungsvolle Balladen, die 70-köpfige A-capella Ulmer Popgruppe Choriosity beeindruckte mit einer Präzision und Performance, die unter die Haut ging. Der aktuelle Jazzpreisträger Rabih Abou-Khalil brachte mit seinem Quartett virtuose Welt-Musik an den Blautopf, und der Kabarettist und ehemalige Lehrer Han’s Klaffl zeigte sich als genauer Beobachter und „Auf-den-Punkt-Bringer“. Die Hanke Brothers überzeugten in ihrem rein akustischen Konzert mit außergewöhnlichen Kompositionen, spielerischer Leichtigkeit und viel Spaß auf der Bühne.
Die Stadtkapelle, ergänzt durch den Chor „Feinklang“ und Rapper Silas Unmut, präsentierte ein facettenreiches Programm, und der Höhlenverein Blaubeuren gab Einblick in die Kärrnerarbeit der ehrenamtlichen Höhlenforscher im Steeb- und Farrenwiesschacht. Der Ulmer Startrompeter Joo Kraus glänzte mit seinem neuen Jazztrio und spielte bisher Unveröffentlichtes. Zum ersten Mal gab es auch zwei Filmabende. Der sehr selten gezeigte Dokumentarfilm „Mission:Joy“ stieß auf ein großes Interesse beim Publikum, und bei der performanten Filmvorführung STRATA, gedreht in den Höhlen des Ach- und Lonetals, sowie am Blautopf, wurden Kunst und das menschliche Sein sichtbar gemacht.
Eine große Bandbreite an poetischen, nachdenklichen und auch witzigen Texten brachten fünf junge Poetry-Slammerinnen und -Slammer beim Dichterwettstreit Deluxe mit. Virtuoses Tubaspiel, südamerikanische Liebeslieder und autobiografische Anekdoten gab es mit dem Musikprofessor und Kabarettisten Andreas Martin Hofmeir mit seinem Jazzpianisten Benedikt Streicher. Beim Konzert mit der Blaubeurer Formation Harmony & Sound kamen die Freunde gepflegter Rock- und Popsongs wieder voll auf ihr Kosten. Zum Abschluss verwandelte Marcel Engler, alias Loisach Marci, mit Alphorn, Trompete, Horn, Handpan und elektronischen Instrumenten den ganzen Klosterkirchensaal in einen einzigartigen Klangraum. Für die kostenlosen, gut besuchten Kinderprogramme wurde in einem Teil des Raums temporär eine kleine Bühne eingebaut, die eine sehr intime Spielsituation ermöglichte.
Verändertes Publikumsverhalten
In diesem Jahr lief der Vorverkauf, wie auch bei anderen Veranstaltern, etwas schleppend an. Nach einem guten Start Anfang April bangten die Verantwortlichen im Mai und Juni, wie die Spielzeit verlaufen würde. „Unser Publikum war doch sehr zurückhaltend und das eine oder andere Konzert stand auch auf der Kippe“, berichtet Peter Imhof. Erst im Juli hat der Ticketverkauf angezogen und an der Abendkasse wurden weit mehr Tickets als in den vergangenen Jahren verkauft. Vier Veranstaltungen waren ausverkauft, die hochkarätigen Konzerte mit Rabih Abou-Khalil, den Hanke Brothers und auch Loisach Marci hätten aber einen besseren Publikumsbesuch verdient. Eberhard Fuhr vom Programmteam stellt fest, dass es schwer ist, neue und hochkarätige Künstlerinnen und Künstler, die bisher in der Region eher unbekannt sind, so zu platzieren, dass das Publikum auch in entsprechender Zahl kommt. Trotzdem möchte das Programmteam immer wieder auch Überraschendes präsentieren.
Das Wetter hatte bei dem neuen Veranstaltungsort keinen Einfluss auf das Programm, und der Klosterhof erwies sich als sehr stimmungsvoller Ort für die Zeiten vor den Konzerten und in den Pausen. Insgesamt sind die Sprecher der Sommerbühne mit dem Verlauf der 18. Spielzeit durchaus zufrieden. „Für das kommende Jahr haben wir den Klosterkirchensaal schon mal für die 19. Spielzeit reserviert und werden nach einer internen Auswertungsrunde im Herbst mit der Programmplanung beginnen“, teilten Peter Imhof und Stefan Gebhardt mit.
Weitere Informationen:
24.08.2023 – ef
Tourist-Info
07344 / 966990
Es gibt keine Parkmöglichkeit direkt bei der Sommerbühne am Blautopf.
Bitte nutzen Sie die nahe gelegenen Parkplätze im Dodelweg in Richtung Kloster/Freibad. Von dort gelangen Sie zu Fuß in den Klosterhof.