Kabarett und jede Menge Boogie
Am vergangenen Freitag waren die feisten, Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2017, zu Gast auf der Sommerbühne. Mit ihrem Hintersinn, ihrer charmanten Art und ihrer manchmal bitterbösen Ironie haben sie das Publikum begeistert.
Vom Blautopf zum „Blues Pot“
Pete York kam mit kleiner Besetzung an den Blautopf, den er kurzerhand zum musikalischen „Blues Pot“ machte. Der fast 75-Jährige zeigte, dass er noch immer zu den weltweit besten Drummern gehört. Christoph Steinbach „legte als Wirbelwind mit Einsteinfrisur ein irrwitziges Tempo in die Tasten“, so die Südwestpresse. Statt des „Paganini of the Harp“ präsentierte Pete York „the Pavarotti of the Sax – alias Stephan Holstein. Als ruhiger Pol des Trios spielte er wunderschöne Jazz- und Klarinetten-Soli. Er setzte musikalische Akzente, virtuos und souverän“ schreibt die Schwäbische Zeitung. Die Jazz-Sängerin Nina Michelle kam etwas zu kurz. Mit ihren langen blonden Haaren und in ihrem pinkfarbenen Kleid sah sie aus „wie eine Barbie-Puppe – ein echter Hingucker“ so die Schwäbische Zeitung weiter. „Ein verblüffender Kontrast dazu war ihre tiefe, rauchige Soul-Stimme: stark, schwarz, verrucht. Gern hätte man mehr davon gehört, doch die drei Männer spielten sich gegenseitig die Bälle zu.“
Kabarett mit den untertoenern
Lokales, Geschichtliches und auch den Bundestagswahlkampf brachten die untertoener am Sonntag mit. Der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten war ebenso ein Thema wie der neue US-Präsident. Mit einem vollgepackten Programm, das die Plagen des Alltags umfassend in Wort und Musik auf die Schippe nahm, brachten sie eine Melange aus kabarettistischen Szenen, Texten und Liedern auf die am Ende doch recht kühle Sommerbühne am Blautopf.
Eberhard Fuhr
Öffentlichkeitsarbeit Sommerbühne