Tolle Klangerlebnisse im Klosterkirchensaal

Sommerbühne am Blautopf zieht überwiegend positive Bilanz für die Spielzeit 2023

Wie bereits bekannt konnte die 18. Spielzeit der Sommerbühne am Blautopf aufgrund der Baumaßnahmen am Blautopf nicht am gewohnten Spielort stattfinden. Mit dem Klosterkirchensaal in Blaubeuren haben sich die Verantwortlichen des Kulturfestivals für ein wetterunabhängiges Ausweichquartier entschieden. Im Vorfeld wurde das ehrenamtliche Organisationsteam von verschiedenen Seiten jedoch darauf hingewiesen, dass die Akustik in dem ehemaligen Kirchenraum schwierig sei. Nach 16 Veranstaltungen an vier Wochenenden hat sich am Ende der diesjährigen Spielzeit aber gezeigt, dass der Klosterkirchensaal ein wandelbarer Veranstaltungsort ist und dort sehr gute Klangerlebnisse möglich sind.

Das Programmteam der Sommerbühne hatte in diesem Jahr vor allem kleinere Ensembles und Solokünstler eingeladen, aber auch Konzerte mit dem großen Orchester der Stadtkapelle Blaubeuren und der lokalen Popformation Harmony & Sound boten ein überraschend gutes Klangerlebnis. Möglich wurde dieses durch eine gut abgestimmte professionelle Tontechnik, sowie den extra dafür verlegten Teppichboden und schallabsorbierenden Vorhängen auf der Bühne und im Saal. „Der Klosterkirchensaal hat sich nicht als Notlösung, sondern als echte Alternative zum Blautopfareal herausgestellt und die Feuertaufe bestanden,“ stellt Peter Imhof, der Sprecher der Sommerbühne, fest. Er verweist auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem Seminar Blaubeuren als Gastgeber, die verlässliche Unterstützung durch die Stadt Blaubeuren und die treuen Sponsoren, die Resonanz des Publikums, sowie auf das überwiegend sehr positive Echo der Bewohnerinnen und Bewohner des Klosterhofs. Auch die Künstlerinnen und Künstler zeigten sich begeistert von der außergewöhnlichen Akustik und Atmosphäre.

So viel Abwechslung wie noch nie

Wer bisher den Eindruck hatte, dass auf der Sommerbühne nur Jazz gespielt wird, hat wahrscheinlich überrascht festgestellt, dass das Programm in diesem Jahr so abwechslungsreich wie noch in keiner anderen Spielzeit war. Die immer noch herausragende Sängerin Pe Werner präsentierte zusammen mit dem Pianisten Peter Grabinger gefühlvoll ihre Hits und stimmungsvolle Balladen, die 70-köpfige A-capella Ulmer Popgruppe Choriosity beeindruckte mit einer Präzision und Performance, die unter die Haut ging. Der aktuelle Jazzpreisträger Rabih Abou-Khalil brachte mit seinem Quartett virtuose Welt-Musik an den Blautopf, und der Kabarettist und ehemalige Lehrer Han’s Klaffl zeigte sich als genauer Beobachter und „Auf-den-Punkt-Bringer“. Die Hanke Brothers überzeugten in ihrem rein akustischen Konzert mit außergewöhnlichen Kompositionen, spielerischer Leichtigkeit und viel Spaß auf der Bühne.

Die Stadtkapelle, ergänzt durch den Chor „Feinklang“ und Rapper Silas Unmut, präsentierte ein facettenreiches Programm, und der Höhlenverein Blaubeuren gab Einblick in die Kärrnerarbeit der ehrenamtlichen Höhlenforscher im Steeb- und Farrenwiesschacht. Der Ulmer Startrompeter Joo Kraus glänzte mit seinem neuen Jazztrio und spielte bisher Unveröffentlichtes. Zum ersten Mal gab es auch zwei Filmabende. Der sehr selten gezeigte Dokumentarfilm „Mission:Joy“ stieß auf ein großes Interesse beim Publikum, und bei der performanten Filmvorführung STRATA, gedreht in den Höhlen des Ach- und Lonetals, sowie am Blautopf, wurden Kunst und das menschliche Sein sichtbar gemacht.

Eine große Bandbreite an poetischen, nachdenklichen und auch witzigen Texten brachten fünf junge Poetry-Slammerinnen und -Slammer beim Dichterwettstreit Deluxe mit. Virtuoses Tubaspiel, südamerikanische Liebeslieder und autobiografische Anekdoten gab es mit dem Musikprofessor und Kabarettisten Andreas Martin Hofmeir mit seinem Jazzpianisten Benedikt Streicher. Beim Konzert mit der Blaubeurer Formation Harmony & Sound kamen die Freunde gepflegter Rock- und Popsongs wieder voll auf ihr Kosten. Zum Abschluss verwandelte Marcel Engler, alias Loisach Marci, mit Alphorn, Trompete, Horn, Handpan und elektronischen Instrumenten den ganzen Klosterkirchensaal in einen einzigartigen Klangraum. Für die kostenlosen, gut besuchten Kinderprogramme wurde in einem Teil des Raums temporär eine kleine Bühne eingebaut, die eine sehr intime Spielsituation ermöglichte.

Verändertes Publikumsverhalten

In diesem Jahr lief der Vorverkauf, wie auch bei anderen Veranstaltern, etwas schleppend an. Nach einem guten Start Anfang April bangten die Verantwortlichen im Mai und Juni, wie die Spielzeit verlaufen würde. „Unser Publikum war doch sehr zurückhaltend und das eine oder andere Konzert stand auch auf der Kippe“, berichtet Peter Imhof. Erst im Juli hat der Ticketverkauf angezogen und an der Abendkasse wurden weit mehr Tickets als in den vergangenen Jahren verkauft. Vier Veranstaltungen waren ausverkauft, die hochkarätigen Konzerte mit Rabih Abou-Khalil, den Hanke Brothers und auch Loisach Marci hätten aber einen besseren Publikumsbesuch verdient. Eberhard Fuhr vom Programmteam stellt fest, dass es schwer ist, neue und hochkarätige Künstlerinnen und Künstler, die bisher in der Region eher unbekannt sind, so zu platzieren, dass das Publikum auch in entsprechender Zahl kommt. Trotzdem möchte das Programmteam immer wieder auch Überraschendes präsentieren.

Das Wetter hatte bei dem neuen Veranstaltungsort keinen Einfluss auf das Programm, und der Klosterhof erwies sich als sehr stimmungsvoller Ort für die Zeiten vor den Konzerten und in den Pausen. Insgesamt sind die Sprecher der Sommerbühne mit dem Verlauf der 18. Spielzeit durchaus zufrieden. „Für das kommende Jahr haben wir den Klosterkirchensaal schon mal für die 19. Spielzeit reserviert und werden nach einer internen Auswertungsrunde im Herbst mit der Programmplanung beginnen“, teilten Peter Imhof und Stefan Gebhardt mit.

Weitere Informationen:

24.08.2023 – ef

Mein Traum war großer Trommler

Ein Interview mit Andreas Martin Hofmeir

Sie sind Musiker, Kabarettist, Autor, Professor für Tuba am Mozarteum in Salzburg – bleibt da noch Zeit für Hobbies?
Aber sicher. Kochen, Fußballspielen, Schwimmen, Schafkopf und Freunde besuchen. Dazwischen Zeitung lesen und in den Himmelschauen. Jetzt wo Sie es sagen: Da bleibt kaum Zeit für den Beruf.

Sie haben als Kind Klavier, Schlagzeug und Tenorhorn gelernt. Kommen Sie aus einer musikalischen Familie und wie kamen Sie als 12-Jähriger zur Tuba?
Meine Mutter hatte eine große Affinität zur Musik und wollte, dass wir Kinder alle mehrere Instrumente lernen. Die Blockflöte habe ich mit Verweis auf mein männliches Geschlecht noch verhindern können. Mein Traum war großer Trommler. Diese Symbiose aus minimalem Übeaufwand und maximaler Lautstärke mit der Option des gleichzeitigen Verzehrs von Speisen hat mich schon damals fasziniert. Leider wurde das aber nix, da ich aufgrund akuten Mangels zur Tuba zwangsverpflichtet wurde. Da kann man jetzt auch nix mehr machen.

Welche Art von Musik hören Sie, wenn Sie sich daheim einfach mal entspannen wollen?
Im Radio läuft in der Regel BR Heimat oder BR Klassik, auflegen tu ich eher selten. Aber wenn, dann alles bis Ende 70er Jahre. Da hört es nämlich dann oftmals mit der Qualität schon auf.

Lieber als Solist oder lieber mit anderen auf der Bühne?
Da die Tuba ganz alleine selten befriedigend klingt, bin ich ja eigentlich immer in Begleitung auf der Bühne, auch als Solist. Musizieren ist ein Mannschaftssport, würde ich sagen. Und gerade im Orchester, wo 80 Frauen und Männer gemeinsam an einem großen musikalischen Erlebnis schrauben, also sägen und pusten, da findet mehr Teamwork statt als irgendwo anders. Das sind schon echt tolle Momente.

Die Fragen stellte Eva Menner
03.08.2023

Freitag, 04. August 2023, 20 Uhr
Andreas Martin Hofmeir
Musik-Kabarett „Kein Aufwand“

Tickets gibt es bei der Tourist-Information Blaubeuren, beim Ticketshop der Sommerbühne, bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, aber auch noch an der Abendkasse.

„Die Frage ist, wie klingst Du“?

Ein exklusives Interview mit Marcel Engler LOISACH MARCI

In der Spielzeit 2019 warst Du zum letzten Mal auf der Sommerbühne am Blautopf. Was hat sich bei Dir in den letzten Jahren verändert?
Hallo lieber Eberhard, erstmal einen schönen Gruß von Garmisch-Partenkirchen nach Blaubeuren. Meine Reise in den letzten 4 Jahren könnte man als Wildbach mit Tiefgang beschreiben. Ich bin immer noch da, worauf ich sehr stolz bin.

Wie hast Du die Corona-Zeit überbrückt und diese für alle Künstlerinnen und Künstler schwierige und sehr lange Durststrecke überstanden?
Ich habe in dieser wundervollen ruhigen Zeit so viel Schönes für mich entdeckt, unter anderem den Weg in die bildende Kunst.

Du mischst Alphorn und Musik mit elektronischen Klängen und Beats. Wie bist du darauf gekommen?
Eine Mischung aus Schicksal, Zufällen und Wahnsinn.

Du spielst ja sehr viele Instrumente. Welche bringst Du denn zu uns auf die Sommerbühne?
Ach das ist nur mein Werkzeug, aber ich bringe mich mit und mein Herz.

Der Bayerische Rundfunk hat im April ein Portrait über dich gedreht und veröffentlicht. Wie kam es dazu?
Da ich seit Januar mit meinem neuen Programm LOISACH MARCI „Alphorntechno“ unterwegs bin ist das öffentliche Interesse deutschlandweit sehr groß.

In diesem Beitrag sagst Du „Musik muss man aufbrechen und nicht irgendwas nachspielen“. Was meinst Du damit?
Die Frage ist nicht, wie klingt das Instrument. Die Frage ist, wie klingst Du?

Vor kurzem hast du auf Schloss Elmau ein ausverkauftes Konzert gegeben. Worauf können sich die Besucherinnen und Besucher der Sommerbühne freuen?
Auf das schöne Gefühl der Erinnerung wie man als Kind mit den Eltern zum ersten Mal in der Bergen war.

Herzlichen Dank für dieses kurze Interview.
Die Fragen stellte Eberhard Fuhr von der Sommerbühne am Blautopf

Foto: Matthias Fendt

Sonntag, 6. August 2023, 19 Uhr
Sommerbühne am Blautopf
LOISACH MARCI – Alphorntechno

01.08.2023 – ef

Wenn Höhlenforschung und Jazz sich treffen

Abwechslungsreiches und interessantes Programm auf der Sommerbühne

Auch das dritte Wochenende der Sommerbühne am Blautopf wird wieder sehr abwechslungsreich. Am kommenden Donnerstag, dem
27. Juli 2023, berichten Mitglieder des Höhlenvereins Blaubeuren von ihren aktuellen Entdeckungen im Farrenwiesschacht bei Justingen, sowie dem Steebschacht bei Wennenden. Dieser eröffnet einen Weg an den Zweig zur Ur-Blau, die über die Blauhöhle zum Blautopf abfließt. Die Forscher des Höhlenvereins Blaubeuren nehmen die Besucherinnen und Besucher mit in zwei der tiefsten Höhlen der Schwäbischen Alb und stellen Werkzeuge und Wege vor, die helfen, solche Höhlen zu erforschen.

Drei große Meister der deutschen Jazzszene

Der überregional bekannte und mehrfache preisgekrönte Ulmer Jazztrompeter Joo Kraus gibt am Samstag, dem 29. Juli 2023, zusammen mit dem Jazzgitarristen Jo Ambros und dem Kontrabassisten Sebastian Schuster auf der Sommerbühne am Blautopf ein Konzert der besonderen Art, treten die drei gebürtigen Schwaben in dieser Formation doch nur selten auf. Die drei großen Meister der deutschen Jazzszene stehen für virtuosen, stilvollen und kreativen Jazz. Für dieses Konzert gibt es nur noch wenige Tickets.

Poetry Slam mit einigen der Besten

Beim „Dichterwettstreit Deluxe“ am Sonntag, dem 30. Juli 2023, auf der Sommerbühne am Blautopf präsentiert Moderator Elias Raatz aus Tübingen eine unterhaltsame Show mit einigen der Besten, das Deutschland in Sachen Slam-Poesie und Sprachakrobatik zu bieten hat. Mit dabei sind Richard König und Tonia Krupinski aus Tübingen, Anna Lisa Azur aus Bonn, Silke Weißenrieder aus Ravensburg, sowie als Special Guest der zweifache deutsche Vizemeister Daniel Wagner aus Heidelberg.

Bedingt durch die Baumaßnahmen am Blautopf finden die Veranstaltungen in diesem Jahr im Klosterkirchensaal Blaubeuren statt. Für fast alle Veranstaltungen gibt es noch Karten bei der Tourist-Information in Blaubeuren, über den Online-Shop der Sommerbühne, sowie bei allen reservix-Vorverkaufsstellen.

25.07.2023 – ef

„Das ist ja unerhört …“

Ein exklusives Interview mit David Hanke von den Hanke Brothers.

Die Hanke Brothers gastieren in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Sommerbühne in Blaubeuren. Gibt es von Eurer Seite aus eine besondere Beziehung zur Blautopfstadt?
David Hanke: Als Kinder sind wir oft an den Blautopf gefahren. Damals fanden wir ehrlicherweise das Naturspektakel nicht so spannend, können aber uns noch sehr gut an die schönen Farben erinnern. Schon damals hörten wir immer von legendären Konzerten am Blautopf – jetzt freuen wir uns riesig als Hanke Brothers mit unserer Musik nach Blaubeuren kommen zu dürfen.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, als „Boygroup der Klassik“ gemeinsam Musik zu machen?
David Hanke: Dass wir vier Brüder tatsächlich einmal ein eigenes Ensemble gründen würden, daran hätten wir früher nicht gedacht. Sich menschlich gut zu verstehen, heißt ja nicht immer, dass man auch musikalisch-beruflich auf gleicher Ebene ist. Jetzt ist es umso schöner. Gleichzeitig haben wir so viel Freude und Spaß am gemeinsamen Musizieren, dass wir diese auch mit Menschen teilen wollen. So hoffen wir jedes Publikum mit unserer Begeisterung anzustecken.

Wer komponiert Eure Stücke und wer arrangiert diese dann? Gibt es bei Euch einen „Chef“? Bei vier Brüdern stelle ich mir die musikalischen Prozesse nicht ganz einfach vor.
David Hanke: Als wir 2016 mit unserem Brüderprojekt starteten, hatten wir ein großes Problem: Es gab noch keine komponierten Stücke für unsere Besetzung. So hat zum einen unser Bruder Jonathan zur Feder gegriffen, zum anderen haben wir Komponisten gefragt, wie beispielsweise den Wahlwiener Aleksey Igudesman, den britische Komponist Oliver Davis oder den Reutlinger Stephan Boehme. Jeder hat seinen ganz eigenen Stil und lässt unsere Instrumente in unterschiedlichen Farben erklingen.
Die Unterschiedlichkeit von uns Brüdern, wie auch unserer Instrumente ist unsere Stärke. Das zeigt sich auch in allen unseren Proben- und Arbeitsprozessen. Musikalisch ist das höchst spannend und bereichernd. Gleichzeitig fordert es auch immer wieder ein „sich öffnen“ und lösungsorientiertes agieren. Man lernt auf diese Art sein eigenes Instrument und dessen Möglichkeiten neu kennen. Am Ende von Probenphasen sind wir immer wieder überrascht, was alles geht und wo Groove drinnen steckt.

Auf Eurer Homepage heißt es: Die Hanke Brothers versprechen nichts anderes als „Unerhörten Musikgenuss“. Klassik, Pop, Jazz? Egal.“ Kommen da Freunde der Klassik auch auf ihre Kosten oder wie muss ich mir dieses „Unerhörte“ vorstellen?
David Hanke: Definitiv kommen alle Freundinnen und Freunde der Klassik auf ihre Kosten. Die Frage ist immer, mit welcher Erwartung man zu einem Konzert geht. Will man bekannte Klassikwerke hören, oder bisher „Unerhörtes“?
Unsere Musik ist unsere Musik – New Classical Music im weitesten Sinne: Ausbildung klassisch, klassische Instrumente, unplugged – aber inspiriert von allem, was die Welt der Musik so hergibt. Musik ist Leben und Erleben, Energie pur. Musik ist Gemeinschaft – egal wer du bist und woher du kommst, in der Musik findet man zusammen. Vielleicht denkt sich der ein oder andere bei uns aber auch mal „das haben sie jetzt nicht wirklich gemacht, das ist ja unerhört!“ – dann darf man das gerne als erfrischenden Ausbruch mancher Konvention betrachten.

Auf wie vielen Instrumenten spielt Ihr und welche bringt Ihr mit?
David Hanke: Wir werden so einiges im Gepäck haben. Neben Blockflöte, Tuba, Bratsche und Klavier, werden Lukas und Jonathan immer wieder zu verschiedenen Perkussionsinstrumenten greifen und Fabian auch immer wieder zwischen Tuba und Violine wechseln. Da ist also viel Abwechslung geboten. Insgesamt werden mindestens 15 bis 20 Instrumente zu sehen und hören sein.

Was dürfen die Besucherinnen und Besucher bei Eurem Konzert in Blaubeuren erwarten?
David Hanke:
Wir werden ein best-off unserer Hanke Brothers Stücke mitbringen. So wird für jede und jeden etwas dabei sein. Daher darf man sich auf unterschiedliche Musikstile und Musikstücke freuen, zu deren musikalischen Erleben wir herzlich einladen. Seien Sie offen und neugierig!
Eines kann ich allerdings schon verraten: Wir werden Sie mit auf eine kleine Europa-Reise nehmen. Aleksey Igudesman hat für uns den Kontinent vertont und viele klassische Musikzitate hineinverwoben. Gemeinsam mit Regisseur Thomas Toppler haben wir dann noch ein paar Augenzwinker erarbeitet – so hat auch das Auge mitzuhören.

Habt Ihr außer Musik auch noch andere Interessen?
David Hanke: Natürlich! Wir sind ja nun einmal vier Jungs und als Brüder können wir selbstverständlich auch die Zeit außerhalb des gemeinsamen Musizierens sehr gut genießen. Insgesamt müssen wir allerdings schon sagen, dass die Projekte und Begegnungen mit den Menschen für uns etwas ganz Besonderes sind. So engagieren wir uns gemeinsam mit unserem Verein Brothers for music e.V. für Schulkonzert und andere Educationprojekte. Das Bedürfnis gemeinsam sich gesellschaftlich zu engagieren ist etwas ganz Wunderbares. So wie Sie hier vom Team der Sommerbühne am Blautopf. Wir finden das ganz grandios! Herzlichen Dank für die Einladung!

Herzlichen Dank für dieses kurze Interview.
Die Fragen stellte Eberhard Fuhr von der Sommerbühne am Blautopf

Was Pe Werner mit Blaubeuren verbindet …

Ein exklusives Interview mit Pe Werner.

Waren Sie schon einmal in Blaubeuren oder haben Sie vom sagenumwobenen Blautopf gehört?
Als ich Teenager war, hatte mein Vater eine Baustelle in Blaubeuren und ich erinnere mich bis heute daran, dass er täglich aus dem Odenwald, wo wir lebten und seine Baufirma beheimatet war, dorthin fuhr, viele Kilometer weit. Blaubeuren klingt deshalb sehr bekannt in meinem Inneren. Ich freue mich deshalb sehr, endlich Bekanntschaft zu machen mit der Stadt und vor allem den berühmten Blautopf in Augenschein nehmen zu können.

Welche Bezeichnung ist Ihnen am liebsten – Schlagersängerin, Liedermachern, Songwriterin?
Ich bin eine Kommode und passe schlecht in eine Schublade. Als Musikkabarettistin habe ich meine Laufbahn begonnen, habe Theater gespielt auf Bühnen und im TV, ich texte und komponiere Songs für mich und andere und man sagt mir nach eine Rampensau zu sein. Aber wenn ich an einer Hotelrezeption den Meldeschein ausfüllen soll, schreibe ich immer unter Beruf: Musikerin.

Was erwartet das Publikum bei von „A nach Pe“? Auch „Kribbeln im Bauch“ oder „Weibsbilder“?
Natürlich wird es „kribbeln“ auf unserer musikalischen Reise von A nach Pe. Ich werde mich mit meinem Pianisten Peter Grabinger den Songs widmen, die man aus dem Radio kennt, aus dem Nähkästchen plaudern, poppen und rocken und habe meine schönsten Balladen im Gepäck. Das wird ein rundum unterhaltsamer Abend.

Sie haben mit Mary Roos zusammen deren Biografie verfasst. Wie lief das ab? Sind Sie „nur“ Kolleginnen oder auch Freundinnen? Planen Sie selbst für sich auch eine Biografie oder eine Autobiografie?
Ja, ich hatte die Freude Marys Leben in Worte zu fassen und ihr auf den Leib zu schreiben. Zuvor hatte ich mehrfach Songs für sie geschrieben, wie zum Beispiel „Unbemannt“. Durch die Arbeit am Buch sind unsere Herzen einander zugewachsen. Wir sind ja beide Genussmenschen und haben hauptsächlich gegessen und geredet, wenn wir uns sahen und ein Aufnahmegerät lief mit. Mit diesen Aufnahmen habe ich mich dann an meinen Schreibtisch zurückgezogen und geschrieben. Eine Wiederauflage meines inzwischen vergriffenen Buches „Mehr als Kribbeln im Bauch“ ist in Planung.

Sie sind gerade im Urlaub. Was machen Sie gern im Urlaub? Mehr Entspannung oder mehr Aktivität?
Ich liebe das Meer und schwimme mir den Wolf. Morgens eine Runde Yoga, dann ab ins Meer, dann Obstsalat und Käffchen, dann aufs Blau schauen und überlegen, ob es für ein Gang zur Eisdiele noch zu früh ist? Wehe, es gibt in Blaubeuren keinen guten Eis-Dealer …

Herzlichen Dank für dieses kurze Interview. Die Fragen stellte Eva Menner

Weitere Informationen:

Uns hat es wieder viel Spaß gemacht!

Auch in 2022 waren wir mit vielen Freiwilligen (sogar mehr als auf dem Bild zu sehen) am Start.

Und noch mehr von uns seht Ihr, wenn Ihr auf das Bild klickt 🙂

Wir freuen uns auf Euch!

 

Foto: Ralf Hinz, im Bild unten rechts 😉

Beeindruckende Geschichtenerzählerin mit Ausstrahlung

„Diese Stimme ist jung, aber sie hat schon etwas Besonderes“, sagt Markus Brock in einem Interview mit Laura Kipp auf SWR 2. „Nicht nur Schönheit, Charme und technische Perfektion. Sie hat auch eine Ausstrahlung, Gestaltungskraft und Persönlichkeit“, so der Moderator. Der legendäre Produzent, Komponist, Bandleader und Trompeter Quincy Jones, der einer der ganz Großen des Rock und Jazz, hat ihr eine große Zukunft vorausgesagt. „Diese junge Frau muss sich keine Sorgen um ihre Karriere machen. Sie ist großartig und ich bin sicher, dass wir in Zukunft mehr von ihr hören werden“, sagte er im Sommer 2017 nach einem Konzert bei den JazzOpen auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Laura Kipp durfte damals seinen Auftritt als Backgroundsängerin begleiten.

Hier finden Sie das gesamte Interview bei SWR 2:

Geboren in Waiblingen und aufgewachsen in Reutlingen kommt Laura Kipp aus unserer Region. Die 26-Jährige schlägt aber den Bogen vom heimischen Schwabenland bis nach Paris, New York oder Los Angeles, von strahlenden Songwriter-Balladen bis zu taffem Vokalese-Jazz, von souligem Blues bis zu streichergesättigtem Hollywood-Sound. Mit ihrem Debütalbum „Quiet Land“ hat sie ein Debut-Album vorgelegt, wie es selbst in diesen Zeiten, da viele exzellente junge Jazzer die verschiedensten Musikgenres und -stile umarmen, rar ist: Jugendliche Frische trifft auf erstaunliche Reife, Charisma auf Understatement, die Freiheit und Intellektualität des Jazz auf die unmittelbar emotionale Kraft von Pop, Soul und Chanson. Gegensätze, die sich hier wirklich anziehen und nicht nur Spannung erzeugen, sondern zu einem famosen Ganzen verschmelzen.

Video:
Quiet Land bei YouTube

LAURA hat nicht nur Stimme und Technik, sie kann in ihren Songs auch Geschichten zu erzählen. Und so lässt sie auf „Quiet Land“ die Emotionen, Erlebnisse und Begegnungen ihrer bisherigen Karriere Revue passieren, die von den Anfängen in der Stuttgarter Jazzszene (mit dem perfekten Mix von Anne Czichowsky und Fola Dada als Lehrerinnen) über die Berufung in das BundesJazzorchester (BuJazzo) bis zu ihrem Studium in Paris gehen. Das „stille Land“ steht zunächst für die Wurzeln der Heimat, für die solide, bodenständige
Basis, die jeder braucht. LAURAs Hommage an ihre Herkunft vom schwäbischen Land umfasst dann aber auch die Inspiration, den Zauber der Großstadt, es geht um eine Reise auf der Suche nach dem eigenen Weg, um das Überwinden aller möglichen Hindernisse. Alles festgehalten in ihren poetischen, eigenen Texten.

Laura Kipp – Quiet Land
Live auf der Sommerbühne am Blautopf

Freitag, 15. Juli 2022, 20 Uhr
Hier geht des direkt zum Ticketshop

Foto: Thomas Kapitel
Redaktion: Eberhard Fuhr
30.04.2022

Vielfalt beim Kulturfestival am Blautopf

Sommerbühne stellt breit gefächertes Programm für die Spielzeit 2022 vor. Kartenvorverkauf beginnt am 16. März 2022.

Medien-Information vom 15.03.2022

BLAUBEUREN. Voller Tatendrang haben die Ehrenamtlichen der Sommerbühne am Blautopf in Blaubeuren jetzt ihr abwechslungsreiches Programm mit 16 Veranstaltungen vorgestellt. Eröffnet wird die 17. Spielzeit am 15. Juli mit einem Konzert der jungen Jazzsängerin Laura Kipp, die bei den Stuttgarter Jazz Open schon den bekannten Musikproduzenten Quincy Jones beeindruckt hat. Gleich am darauffolgenden Samstag (16. Juli) kommt der mittlerweile 85-jährige Komponist der „Tatortmelodie“ Klaus Doldinger an den Blautopf, in diesem Jahr wieder mit seiner Passport-Band, sowie dem Ulmer Ausnahmetrompeter Joo Kraus. Die Sommerbühne hat aber auch junge und aufstrebende Künstler im Blick. Nur eine Woche später, am 23. Juli, betritt der erst 20-jährige Ausnahme-Saxophonist Jakob Manz mit seinem „Young German Jazz“ die Sommerbühne. Bereits im letzten Jahr hat er das Publikum am Blautopf mit seiner Virtuosität und seinen eindrucksvollen Kompositionen überzeugt. Mit Ida Nielsen gastiert dann am 29. Juli eine international erfolgreiche Bassistin am Blautopf. Ihr Leben wurde auf den Kopf gestellt, als die Musiklegende Prince im August 2010 auf sie aufmerksam wurde. Die Songwriterin konnte bis 2016 mit ihm auf Tour gehen. Mit ihrer Band „Funkbots“ präsentiert Ida Nielsen eine Mischung aus Oldschool-Funk mit Hip-Hop-, Reggae- und World-Music-Einflüssen und eingängigen Melodien.

Kabarett, Soul und federleichte Mixturen

Die Verantwortlichen der Sommerbühne haben auch in diesem Jahr wieder ein breit gefächertes Programm zusammengestellt. „Trotz immer noch unsicheren Rahmenbedingungen möchten wir unserem Publikum, das aus ganz Süddeutschland kommt, auch in diesem Jahr eine hochwertige kulturelle Vielfalt bieten, ohne dabei austauschbar zu werden“ betont Peter Imhof, der Sprecher der Sommerbühne. Gleich drei Mal gibt es ein abwechslungsreiches Kabarett-Programm. Am 17. Juli ist Mundstuhl mit ihren „Flamongos“ zu Gast und am darauffolgenden Freitag, den 22. Juli präsentiert die bayrische Senkrechtstarterin Eva Karl Faltermeier ihr Programm „Es geht dahi“. Mit Götz Frittrang und seiner „Götzendämmerung“ gibt es am 6. August zwei Stunden irrsinnige Wanderungen durch das Gehirn eines ungehemmten Durchschnittsdeutschen. Andreas Kümmert ist ein Freigeist und Individualist. Dies hat er nicht nur durch seinen Verzicht auf den European Song Contest im Jahr 2015 bewiesen. Am Blautopf gibt der Mann mit der unglaublichen Stimme am 5. August einen Vorgeschmack auf das derzeit im Entstehungsprozess befindliche Album – authentisch, echt und voller Persönlichkeit. Zum Abschluss der diesjährigen Spielzeit gastiert dann die Sängerin und Songwriterin Nina Ogot am 14. August auf der Sommerbühne. Die Gitarristin und ihre Band haben eine federleichte und doch nie beliebige Mixtur aus Afrobeat, Reggae, Pop, Soul und Jazz im Gepäck.

Theater, Gipsy und Klassik

Freunde klassischer Bläserklänge können sich am 30. Juli bei einem Konzert mit Classic Brass auf einen besonders glanzvollen Abend freuen. Die fünf Musiker beherrschen ein ausgesprochen breitgefächertes Repertoire, angefangen mit Werken aus der Renaissance bis hin zur Moderne. Dabei überschreiten sie gekonnt und ungezwungen sowohl nationale als auch stilistische Musikgrenzen. Darüber hinaus verblüffen die Leichtigkeit und Präzision des Zusammenspiels. Welche Diskussionen die Anschaffung eines Grills bei einem Tennisclub in der Provinz auslösen, können Theaterliebhaber am 31. Juli am Blautopf mit der Theaterei Herrlingen erleben. Stochelo Rosenberg, der seit mehr als 25 Jahren rund um den Globus Erfolge feiert, kommt dann am 12. August zusammen mit Gismo Graf, dem Shooting Star des Gypsy Jazz, und dessen Trio auf die Sommerbühne nach Blaubeuren. Stochelo Rosenberg gilt als einer der besten Gitarristen der Welt.

Bekannte Popsongs und neues aus der Blauhöhle

Auch in diesem Jahr gibt es Veranstaltungen mit lokalen Gruppen. Die auch überregional bekannte Formation „Harmony & Sound“ mit den Sängerinnen Nina Stemann, Petra Roth und Isabel Bindeus bringen am 7. August zusammen mit Tim Beck und seiner Band beliebte und aktuelle Popsongs auf die Bühne. Die Stadtkapelle Blaubeuren sorgt am 26. Juli mit ihrem großen Orchester wieder für eindrucksvolle Klänge. Kurz vor dem Ende der diesjährigen Spielzeit zeigt die ARGE Blautopf dann am 13. August mit Bildern und Videos ihre neuesten Forschungsergebnisse aus der Blauhöhle.